Good Governance

Unter Good Governance (wörtlich „gute Regierungsführung“, hier etwa: „gute Verbands- und Vereinsführung“) wird in diesem Zusammenhang die effiziente bzw. verantwortungsvolle Gestaltung der Verwaltung und Entscheidungsfindung innerhalb einer Organisation verstanden. Neben dem ökonomischen und verwaltungstechnischen Fokus hat die Art und Weise, wie Entscheidungen getroffen werden, eine zentrale Bedeutung. Diese ethische Dimension äußert sich beispielsweise durch Transparenz und Einbeziehung wichtiger gesellschaftlicher Gruppen und Minderheiten in die Entscheidungsfindung, den Bezug zu Menschenrechten, Demokratie und Partizipation. Nicht zuletzt der Druck öffentlicher und privater Geldgeber, die zur Verfügung gestellten Mittel in möglichst effizienter und wirkungsorientierter Form einzusetzen sowie die Verantwortung von Sportorganisationen gegenüber ihren Mitgliedern und weiteren Stakeholdern, legitimieren die Umsetzung von Maßnahmen zur Erhöhung der Good Governance in österreichischen Sportvereinen und -verbänden.

Good Governance-Verhaltensleitlinien

Sport Austria hat einen Prozess zu Good Governance im Sport initiiert. Aktuell werden konkrete Verhaltensleitlinien für die Mitglieder erarbeitet. Denn laut Sport Austria-Statut verpflichten sich diese, gemäß vorab beschlossenen Leitlinien zu handeln (§9 Abs. 7). Ein Kernteam hat zunächst einen Vorschlag entworfen. In einem weiteren Schritt wurden die Rückmeldung von ExpertInnen-Organisationen (NADA, Play Fair Code, 100 % Sport, VIDC etc.) eingeholt. Danach folgte im Sommer ein breiter Konsultationsprozess mit den Mitgliedern. 26 Verbände haben teilgenommen, die Zustimmung zum Entwurf war mit durchschnittlich 82 % hoch. Die Verhaltensleitlinien wurden in einem transparenten und partizipativen Prozess erstellt und in der Generalversammlung im November 2021 beschlossen.

Good Governance-Kodex

Der vorliegende Good Governance Kodex für den Österreichischen Sport wurde auf Eigeninitiative von Sport Austria erstellt und durch ExpertInnen aus Praxis und Recht in einem mehrmonatigen Prozess weiterentwickelt. Ziel des Dokuments ist es, den Mitgliedern von Sport Austria ein Regelwerk zur Ausgestaltung der Leitung und Aufsicht einer Sportorganisation zur Verfügung zu stellen. Durch die Umsetzung der Richtlinien und die daraus resultierende Einführung von zeitgemäßen Strukturen und Prozessen werden Sportorganisationen sowohl effektiver (i.S.d. Zielerreichung) als auch effizienter (i.S.d. Mitteleinsatzes) in ihrem Handeln. Die Beschäftigung mit strategischen Fragestellungen, wie u.a. der Mission bzw. den langfristigen Zielen, trägt darüber hinaus zu einem zukunftsorientierten Denken innerhalb der Organisation bei, wodurch eine nachhaltige Entwicklung im Sinne der definierten Ziele sichergestellt wird.

Good Governance in Nonprofit Organisationen

Eine Nonprofit Organisation (NPO) ist eine Organisation, die keine wirtschaftlichen Gewinne erzielt, sondern gemeinnützigen Interessen dient. Die Wirtschaftsuniversität Wien versteht darunter Organisationen, die jedenfalls folgende Kriterien erfüllen:

  • Mindestmaß an formaler Organisation (es existiert eine Satzung/Statut oder Gesellschaftsvertrag und es handelt sich um eine juristische Person)
  • Private (also nicht-staatliche) Organisationen (juristische Person des Privatrechts oder juristische Person des öffentlichen Rechts ohne Hoheitsgewalt oder mit Aktivitäten im Ausmaß von unter 5% im Bereich der Hoheitsgewalt)
  • Keine Gewinn- (bzw. Überschuss)ausschüttung an Eigentümer oder Mitglieder, außer es handelt sich wiederum um NPOs, die diese Regel nicht verletzen
  • Minimum an Selbstverwaltung bzw. Entscheidungsautonomie
  • Mindestmaß an Freiwilligkeit (Ehrenamtliche Funktionäre, Freiwilligenarbeit, Spenden o.ä.), außer es handelt sich um die 100% operative Tochter einer NPO, die dieses Kriterium erfüllt. (vgl. WU Wien: Österreichischer NPO-Governance Kodex, 2013; S. 3)

Der Österreichische NPO-Governance Kodex wurde 2013 von der WU veröffentlicht und liefert Empfehlungen zur Gestaltung der Leitung und Aufsicht einer NPO aufgrund von aus rechtlicher Sicht anerkannten Good Practices.
Good Governance in Nonprofit Organisationen äußert sich durch die Grundsätze: Gewaltenteilung, effiziente und verantwortungsvolle Führung und Aufsicht, Transparenz der Leitung und Aufsicht, Berücksichtigung der InteressenträgerInnen.
Im Kodex werden diese Grundsätze sowie die Zusammensetzung, Rechte und Pflichten der unterschiedlichen Organe von Nonprofit Organisationen (Mitgliederversammlung, Leitungsorgan, Aufsichtsorgan, operative Geschäftsleitung) beschrieben: Grundätze S. 5-7, Organe S. 9-17.

Download auf der Website der Wirtschaftsuniversität Wien: Österreichischer NPO-Governance Kodex. Regeln und Leitlinien für die Aufsicht und Leitung einer Nonprofit Organisation: https://www.wu.ac.at/npocompetence/npo-governance-kodex-oesterreich

 

Internationale Sportereignisse und Menschenrechte – Ein Handbuch zur Umsetzung in Österreich

Am 5. Juli 2021 präsentierte das Bundesministerium für Kunst, Kultur, öffentlichen Dienst und Sport (BMKÖS) ein Handbuch zum Schutz und der Achtung von Menschenrechten bei internationalen Sportereignissen in Österreich. Das Handbuch wurde von der fairplay Initiative am VIDC erstellt. Sport ist ein starker, weltweiter Antrieb und kann dazu beitragen, Menschenrechten durch die Knüpfung sozialer und internationaler Kontakte zum Durchbruch zu verhelfen. Die Schattenseiten des Sports bedingen andererseits auch die Gefahr, Menschenrechte zu ignorieren oder gar zu verletzen. Die Fußball WM 2022 in Katar ist schon vor Beginn ein mahnendes Beispiel dafür. Im Auftrag des BMKÖS erarbeitete die fairplay Initiative ein Handbuch, das den österreichischen Sport dabei unterstützen wird, Sportereignisse so zu gestalten, dass die Menschenrechte geachtet und gestärkt werden. Das Handbuch richtet sich an folgende österreichischen Akteure: Sportverbände, Organisationskomitees von Sportereignissen internationaler Dimension (darunter Städte, Gemeinden, Länder) sowie an Unternehmen, Sponsoren und Medien.

Ziel des Handbuchs ist,

  • Verbände zu animieren, ihre Sportereignisse im Sinne der Menschenrechte zu gestalten,
  • Praktische Anleitung und Unterstützung bei der Umsetzung zu bieten,
  • Sowie allgemein für die Wahrung der Menschenrechte zu sensibilisieren.

 

Links:

Website BMKÖS 

2021-06_Handbuch-Internationale-Sportereignisse-und-Menschenrechte_digital  

 

Good Governance Förderprogramm

Förderprogramm zur Stärkung von Good Governance in den Österreichischen Sportverbänden  

 

nada.at 

Website der Nationalen Anti-Doping Agentur Austria GmbH (NADA Austria) 

 

playfaircode.at

Website Play Fair Code – Die Zentrale Anlauf-, Beratungs- und Meldestelle im Bereich Spielmanipulation im österreichischen Sport

 

100prozent-sport.at

Webseite des österreichischen Zentrums für Genderkompetenz und „Safe Sport“. 

 

fairplay.or.at

Website der Initiative für Vielfalt und Antidiskriminierung im Sport 

 

 

Good Governance 11

Unter Good Governance (wörtlich "gute Regierungsführung", hier etwa: „gute Verbands- und Vereinsführung") wird in diesem Zusammenhang die effiziente bzw. verantwortungsvolle Gestaltung der Verwaltung und Entscheidungsfindung innerhalb einer Organisation verstanden. Neben dem ökonomischen und verwaltungstechnischen Fokus hat die Art und Weise, wie Entscheidungen getroffen werden, eine zentrale Bedeutung. Diese ethische Dimension äußert sich beispielsweise durch Transparenz und Einbeziehung wichtiger gesellschaftlicher Gruppen und Minderheiten in die Entscheidungsfindung, den Bezug zu Menschenrechten, Demokratie und Partizipation. Nicht zuletzt der Druck öffentlicher und privater Geldgeber, die zur Verfügung gestellten Mittel in möglichst effizienter und wirkungsorientierter Form einzusetzen sowie die Verantwortung von Sportorganisationen gegenüber ihren Mitgliedern und weiteren Stakeholdern, legitimieren die Umsetzung von Maßnahmen zur Erhöhung der Good Governance in österreichischen Sportvereinen und -verbänden.

Good Governance-Verhaltensleitlinien

Sport Austria hat einen Prozess zu Good Governance im Sport initiiert. Aktuell werden konkrete Verhaltensleitlinien für die Mitglieder erarbeitet. Denn laut Sport Austria-Statut verpflichten sich diese, gemäß vorab beschlossenen Leitlinien zu handeln (§9 Abs. 7). Ein Kernteam hat zunächst einen Vorschlag entworfen. In einem weiteren Schritt wurden die Rückmeldung von ExpertInnen-Organisationen (NADA, Play Fair Code, 100 % Sport, VIDC etc.) eingeholt. Danach folgte im Sommer ein breiter Konsultationsprozess mit den Mitgliedern. 26 Verbände haben teilgenommen, die Zustimmung zum Entwurf war mit durchschnittlich 82 % hoch. Die Verhaltensleitlinien wurden in einem transparenten und partizipativen Prozess erstellt und in der Generalversammlung im November 2021 beschlossen.

Good Governance-Kodex

Der vorliegende Good Governance Kodex für den Österreichischen Sport wurde auf Eigeninitiative von Sport Austria erstellt und durch ExpertInnen aus Praxis und Recht in einem mehrmonatigen Prozess weiterentwickelt. Ziel des Dokuments ist es, den Mitgliedern von Sport Austria ein Regelwerk zur Ausgestaltung der Leitung und Aufsicht einer Sportorganisation zur Verfügung zu stellen. Durch die Umsetzung der Richtlinien und die daraus resultierende Einführung von zeitgemäßen Strukturen und Prozessen werden Sportorganisationen sowohl effektiver (i.S.d. Zielerreichung) als auch effizienter (i.S.d. Mitteleinsatzes) in ihrem Handeln. Die Beschäftigung mit strategischen Fragestellungen, wie u.a. der Mission bzw. den langfristigen Zielen, trägt darüber hinaus zu einem zukunftsorientierten Denken innerhalb der Organisation bei, wodurch eine nachhaltige Entwicklung im Sinne der definierten Ziele sichergestellt wird.

Good Governance in Nonprofit Organisationen

Eine Nonprofit Organisation (NPO) ist eine Organisation, die keine wirtschaftlichen Gewinne erzielt, sondern gemeinnützigen Interessen dient. Die Wirtschaftsuniversität Wien versteht darunter Organisationen, die jedenfalls folgende Kriterien erfüllen:
  • Mindestmaß an formaler Organisation (es existiert eine Satzung/Statut oder Gesellschaftsvertrag und es handelt sich um eine juristische Person)
  • Private (also nicht-staatliche) Organisationen (juristische Person des Privatrechts oder juristische Person des öffentlichen Rechts ohne Hoheitsgewalt oder mit Aktivitäten im Ausmaß von unter 5% im Bereich der Hoheitsgewalt)
  • Keine Gewinn- (bzw. Überschuss)ausschüttung an Eigentümer oder Mitglieder, außer es handelt sich wiederum um NPOs, die diese Regel nicht verletzen
  • Minimum an Selbstverwaltung bzw. Entscheidungsautonomie
  • Mindestmaß an Freiwilligkeit (Ehrenamtliche Funktionäre, Freiwilligenarbeit, Spenden o.ä.), außer es handelt sich um die 100% operative Tochter einer NPO, die dieses Kriterium erfüllt. (vgl. WU Wien: Österreichischer NPO-Governance Kodex, 2013; S. 3)
Der Österreichische NPO-Governance Kodex wurde 2013 von der WU veröffentlicht und liefert Empfehlungen zur Gestaltung der Leitung und Aufsicht einer NPO aufgrund von aus rechtlicher Sicht anerkannten Good Practices. Good Governance in Nonprofit Organisationen äußert sich durch die Grundsätze: Gewaltenteilung, effiziente und verantwortungsvolle Führung und Aufsicht, Transparenz der Leitung und Aufsicht, Berücksichtigung der InteressenträgerInnen. Im Kodex werden diese Grundsätze sowie die Zusammensetzung, Rechte und Pflichten der unterschiedlichen Organe von Nonprofit Organisationen (Mitgliederversammlung, Leitungsorgan, Aufsichtsorgan, operative Geschäftsleitung) beschrieben: Grundätze S. 5-7, Organe S. 9-17. Download auf der Website der Wirtschaftsuniversität Wien: Österreichischer NPO-Governance Kodex. Regeln und Leitlinien für die Aufsicht und Leitung einer Nonprofit Organisation: https://www.wu.ac.at/npocompetence/npo-governance-kodex-oesterreich  

Internationale Sportereignisse und Menschenrechte - Ein Handbuch zur Umsetzung in Österreich

Am 5. Juli 2021 präsentierte das Bundesministerium für Kunst, Kultur, öffentlichen Dienst und Sport (BMKÖS) ein Handbuch zum Schutz und der Achtung von Menschenrechten bei internationalen Sportereignissen in Österreich. Das Handbuch wurde von der fairplay Initiative am VIDC erstellt. Sport ist ein starker, weltweiter Antrieb und kann dazu beitragen, Menschenrechten durch die Knüpfung sozialer und internationaler Kontakte zum Durchbruch zu verhelfen. Die Schattenseiten des Sports bedingen andererseits auch die Gefahr, Menschenrechte zu ignorieren oder gar zu verletzen. Die Fußball WM 2022 in Katar ist schon vor Beginn ein mahnendes Beispiel dafür. Im Auftrag des BMKÖS erarbeitete die fairplay Initiative ein Handbuch, das den österreichischen Sport dabei unterstützen wird, Sportereignisse so zu gestalten, dass die Menschenrechte geachtet und gestärkt werden. Das Handbuch richtet sich an folgende österreichischen Akteure: Sportverbände, Organisationskomitees von Sportereignissen internationaler Dimension (darunter Städte, Gemeinden, Länder) sowie an Unternehmen, Sponsoren und Medien. Ziel des Handbuchs ist,
  • Verbände zu animieren, ihre Sportereignisse im Sinne der Menschenrechte zu gestalten,
  • Praktische Anleitung und Unterstützung bei der Umsetzung zu bieten,
  • Sowie allgemein für die Wahrung der Menschenrechte zu sensibilisieren.
  Links: Website BMKÖS  2021-06_Handbuch-Internationale-Sportereignisse-und-Menschenrechte_digital     Good Governance Förderprogramm Förderprogramm zur Stärkung von Good Governance in den Österreichischen Sportverbänden     nada.at  Website der Nationalen Anti-Doping Agentur Austria GmbH (NADA Austria)    playfaircode.at Website Play Fair Code - Die Zentrale Anlauf-, Beratungs- und Meldestelle im Bereich Spielmanipulation im österreichischen Sport   100prozent-sport.at Webseite des österreichischen Zentrums für Genderkompetenz und "Safe Sport".    fairplay.or.at Website der Initiative für Vielfalt und Antidiskriminierung im Sport