ISS: Anna Petutschnigg bei den World Skate Games Chengdu 2025: Im Feuer der Hitzeschlacht zum Karrierehöhepunkt

Historische Qualifikation und großer Ehrgeiz

Die 23-jährige Tirolerin Anna Petutschnigg vom SC Latella Wörgl schrieb österreichische Sportgeschichte: Als erste Österreicherin im Inline-Speedskating trat sie bei den World Games an, der bedeutendsten Multisportveranstaltung für nicht-olympische Disziplinen.
Mit fünf Starts – zwei auf der Straße, drei auf der Bahn – wartete ein intensives Programm auf sie. Die gesamte Saison war auf Chengdu ausgerichtet: Vorbereitung, Belastungssteuerung und Trainingsplanung waren streng auf diesen Karrierehöhepunkt fokussiert.

Hitzebedingter Auftakt: Substanz gefragt

Im 10 000-Meter-Punkterennen auf der Straße machten die extremen Temperaturen von über 35 °C den Athletinnen schwer zu schaffen. Petutschnigg belegte Rang 13 von 15 Starterinnen – nicht das erhoffte Ergebnis, aber ein wertvoller Einstieg in die Wettkämpfe. Sie zeigte sich kämpferisch: „Jetzt will ich aktiver vorne mitarbeiten“ – und richtete ihren Blick bereits auf das folgende Elimination-Rennen und die Bahn-Wettbewerbe.

Zweiter Tag: Verbesserung trotz steigender Hitze

Gleich am nächsten Tag stand das 15 000-Meter-Elimination-Rennen am Programm – bei noch höheren Temperaturen. Dennoch verbesserte sich Petutschnigg auf Platz 12. Auch ihre Coaches András Tóth und Nadja Oberschneider zeigten sich zufrieden und betonten das außergewöhnlich hohe Niveau des Starterfeldes. Nun verlagerte sich der Fokus mit großer Vorfreude auf die Bahn-Wettbewerbe, beginnend mit dem 5 000-Meter-Punkterennen.

Bahn-Wettkämpfe: Technisches Pech im Punkterennen

Im klimatisierten Chengdu Roller Sports Centre ging es ins erste Bahnrennen – doch ein technischer Defekt am linken Rollschuh beendete Petutschniggs starkes Rennen frühzeitig und verhinderte einen möglichen Spitzenplatz. Das Team überprüfte das Material, ein neues Paar Schuhe stand für die kommenden Rennen bereit. Die endgültige Entscheidung darüber sollte kurzfristig fallen.

Sprint über 1 000 m: Taktik statt Tempo

Am nächsten Morgen begann der Tag bereits um 4:45 Uhr mit dem 1 000-Meter-Sprint – ein Bewerb, in dem Langstreckenspezialistinnen gegen Kurzstreckentalentinnen antreten. Im letzten Heat geriet Petutschnigg in ein taktisch geprägtes Rennen mit zwei Weltmeisterinnen. Am Ende fehlten ihr nur 0,543 Sekunden, um den Einzug in die Top 16 zu schaffen. Dennoch blieb sie positiv: „Ich fühle mich auf der Bahn sehr wohl. Jetzt gilt meine volle Konzentration der abschließenden 10 000 Meter Elimination am Abend.“

Abschlussrennen: Lautstarke Unterstützung, Platz 13

Im Finale – dem 10 000-Meter-Elimination-Rennen – erhielt Petutschnigg kräftige Unterstützung durch die österreichische Delegation, angeführt von Chef de Mission Aria Siami. Sie beendete die World Games Chengdu auf Rang 13 – ein würdiger Abschluss einer Wettkampfwoche, in der sie Technik, Taktik und extreme körperliche Belastung vereinen musste.

Fazit – Eine beeindruckende Premiere auf der globalen Bühne

Anna Petutschniggs Debüt bei den World Games 2025 war geprägt von großer Vorfreude, extremer Hitze, beeindruckender Ausdauer und unvorhergesehenem technischem Pech. Dennoch bewies sie Mut, Talent und unerschütterlichen Wettkampfgeist – und präsentierte das österreichische Inline-Speedskating auf höchstem internationalen Niveau.
Mit fünf Starts, einer historischen Qualifikation und starken Auftritten in einem Weltklassefeld setzte sie ein klares Zeichen und bleibt ein Vorbild für alle Athletinnen und Athleten, die im Spitzensport Großes erreichen wollen.